+++ Digitale Stolpersteine
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Die in Offenburg verlegten
Stolpersteine sind jetzt auch auf dem Handy verfügbar. 120 solcher Steine hat der Aktionskünstler Gunter Demnig seit 2004 in der Stadt installiert. Eine kostenlose App für Android- und iOs-Geräte
ermöglicht es, die Gedenkstätten bei Spaziergängen aufzusuchen und sich vor Ort über die vom NS-Regime ermordeten Menschen zu informieren.
Dazu haben wir in Kooperation mit
dem Archiv der Stadt Fotomaterial und Kurzbiografien der in
Konzentrationslager und Tötungsanstalten deportierten Offenburger in die Datenbank eingepflegt. Neben einer Broschüre, die das Stadtmuseum bereithält, informiert die Handy-App auch mit
„akustischen Stolpersteinen“, in denen die Schicksale der Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, politisch oder aus sonstigen Gründen Verfolgten, sowie geistig oder körperlich behinderten Menschen
nach und nach zusätzlich in Audio-Dateien aufbereitet werden.
Die Digitalisierung dieser Daten ermöglicht es uns, in Offenburg das Gedenken an die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten auch bei jüngeren Menschen wachzuhalten. Wir haben keine Schuld
an dem, was damals geschehen ist, aber wir tragen die Verantwortung dafür, dass sich Vergleichbares niemals wiederholt. Und deshalb ist es gerade in aktuellen Zeiten wichtig, sich zu
informieren.
Der „Stolpersteine-Guide“ unter Trägerschaft der Sächsischen Bibliotheksgemeinschaft kann nach Städten und Namen durchsucht werden, um ausführliche Hintergründe mit Biografien der Opfer, Bildern
und Audiobeiträgen zu erhalten. Zudem gibt es eine freie Landkarte, auf der man sich die genaue Position aller bereits eingepflegten Gedenkstätten in Deutschland auf einer detaillierten Karte
anzeigen lassen kann. Die App ist zudem durchsuchbar, so dass sich sogar gemeinsame Schicksale rekonstruieren lassen.
Sie steht ab sofort kostenlos in den üblichen Download-Stores zur Verfügung und wird in den nächsten Jahren stetig erweitert.
Mehr Informationen gibt es auf www.stolpersteine-guide.de